Das weißt Du ja sicher auch, dass mehrere Liter Kaffee am Tag nicht gerade das Beste sind, was Du für Deinen Körper tun kannst. Aber was sind die Alternativen? Teein hat ja auch nicht gerade den besten Ruf, und mit Cola oder Red Bull fange ich gar nicht erst an. Wäre Zitronenwasser etwa die Lösung? Immerhin schwärmt die halbe Welt davon …
– Dieser mittlerweile zehn Jahre alte Text hat am 9.11..2025 ein kleines, notwendiges Update erhalten! –
Warum alle von Zitronenwasser schwärmen
#TLDR
Warmes Zitronenwasser hat angeblich vielfältige positive Auswirkungen auf die Gesundheit: Es soll die Verdauung anregen, den Nieren gut tun, hat viele gesunde Antioxidantien und natürlich haufenweise Vitamin C, was man in der kalten Jahreszeit besonders brauchen kann.
Du kannst das Zitronenwasser auch mit Zimt und Kurkuma anreichern, dann bewegst Du Dich schon im Bereich des Ayurveda. Es gibt zahlreiche andere Kombinationen, die Du ganz am Ende des Artikel findest.
Der Meister des Biohackings Andrew Huberman rät dazu, auf Kaffee in den ersten zwei Stunden des Tages komplett zu verzichten, weil das den natürlichen Wach-Rhythmus des körpereigenen Systems durcheinander bringt.
Warmes Zitronenwasser ist deswegen so gut, weil …
- es wirkt basisch und gleicht somit den inneren Säuren/Basen-Haushalt aus,
- Vitamin C – muss ich ernsthaft mehr dazu sagen? [Vorsichtshalber: Es stärkt das Immunsystem und beschleunigt die Heilung entzündlicher Prozesse]
- ist gut für die Verdauung,
- ist gut für die Nieren (löst Nierensteine),
- heilt die Schleimhäute (hallo Schnupfnasen!),
- ist gut für die Haut (Antioxidantien),
- ist gut fürs Hirnkastel (Magnesium, Kalium), fördert die Konzentration,
- soll beim Abnehmen hilfen (wer’s will),
- gibt Energie.
Dazu gibt es umfangreiche Quellen, z. B. diese oder diese.
Was mich wirklich überzeugt
Ganz einfach: Es macht mich wach(er). Ich liebeliebeliebe Milchkaffee, einfach des Geschmacks wegen, aber er hilft mir überhaupt nicht, wach zu werden. Es gibt einfach echt Menschen, deren Synapsen auf Kaffee einfach nicht anspringen. Das Koffein trifft da quasi auf Teflon. Das ist ziemlich blöd, aber auch manchmal gut – denn immerhin kann man dann somit auch abends noch einen leckeren Kaffee trinken und danach trotzdem gut schlafen.
Vor Jahren bin ich deswegen zum morgendlichen Zitronenwasser umgestiegen. Kaffee trinke ich deswegen natürlich immer noch – aber keinesfalls als erstes am Tag und schon gar nicht unmittelbar nach dem Aufstehen!
Denn Kaffee gleich als Erstes am Morgen unterbricht den natürlichen Prozess des Körpers, von selbst wach zu werden. Das erklärt Andrew Huberman in seinem Podcast. Andrew ist dafür bekannt, Gesundheitsthemen erfrischend modern und tiefschürfend aus neurobiologischer Sicht zu analysieren:
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Die Anwendung/Zubereitung
Das Wasser sollte nur warm sein, nicht kochen, sonst „stirbt“ die Zitrone. Alle guten Nährstoffe, vor allem die Vitamine, sind sonst dahin!
Ich gieße den Zitronensaft deswegen einfach in kaltes Wasser auf und gieße in die letzten Paar Zentimeters des Glas gekochtes Wasser. (Warmes Wasser aus der Leitung finde ich zum Trinken eklig, weil da gerüchtehalber mehr Bakterienschlotze mitkommen will, als einem lieb ist. Kann das bitte jemand verifizieren oder noch lieber falsifizieren?)

Für Nicht-Frühstücker besonders toll!
Besonders gut ist die warme Zitrone übrigens für all die Leute, die morgens noch gar nichts runterbekommen. Denn dann können die reinigenden Stoffe der Zitrone so richtig loslegen.
Von daher ist die beste Reihenfolge:
1/ Zitronenwasser trinken.
2/ 15–30 Minuten warten.
3/ Frühstücken – oder Zähneputzen.
Mit dem Zähneputzen solltest Du deswegen warten, weil der Zitronensaft sonst die Zähne bzw. den Zahnschmelz angreift, wenn Du die Säure quasi in die Zähne reinputzt. Spül also vorher am besten schon einmal den ganzen Mund mit Wasser aus – oder trink Dein Zitronenwasser mit einem Strohhalb.
Der Trick hilft Dir auch, wenn Du empfindliche Zähne hast, dass Du das Zitronenwasser gar nicht trinken möchtest …
Die Alternativen zur Alternative
No problem, wenn Du mal keine Zitrone daheim hast: auch heißes Wasser ohne alles hilft. Natürlich fehlen dann sämtliche wunderbaren Zitronen-Effekte, wach und klar im Kopf macht das aber auch.
Wenn Du richtig einen auf Huberman machen willst, gib stattdessen ein bisschen (!) Salz ins Wasser. Oder Basenpulver. Das gleicht beides den Elektrolyt-Haushalt aus. Und schmeckt beides einigermaßen widerlich. Aber es gibt ja noch eine leckere Variante:
Ayurveda-Freaks machen es richtig fancy und mischen in ihr warmes Zitronenwasser Zimt und Kurkuma. Probier doch das mal aus! Einfach ein gestrichener Teelöffel von beiden Gewürzen, alles gut verrühren, notfalls mit ein bisschen Honig noch süßen.
Und dann gibt es noch die 90er-Oldschool-Variante, die in das Wasser jeweils einen Esslöffel Apfelessig und Honig geben.
Kaffee als Genussmittel
Wenn Du ein kleiner Kaffee-Suchti bist, wie ich es ja auch bin, klingen die Alternativen alle erst einmal zugegeben ganz schön grausam. Aber probier es mal einfach mal aus! Es kostet ja so gut wie nichts. Schau einfach, ob es was mit deiner Körperempfindung macht. Vor allem eben, ob Du einen Unterschied darin bemerkst, ob du den ganzen Tag über wacher bist und wie es mit dem sonst so obligatorischen Nachmittagstief aussieht. Ein Phänomen, das ich seitdem übrigens gar nicht mehr kenne …
Ich persönlich trinke immer noch gerne und viel Kaffee – aber unmittelbar nach dem Aufstehen mache ich mir schon lange keinen mehr. Ich lebe ganz offensichtlich noch ッ
Und das sogar besser als vorher!