Habt Ihr sie vermisst – die privateren Artikel hier? Dann könnt Ihr Euch diesmal auf etwas ultimativ Privates freuen. Heute bekommt Ihr neben dem üblichen Geschriebenen ein Video – yaaaaay! – und eine Stimmprobe. Ynnnnaynayyyyay?!
Das erste Mal beim Eishockey: Die Augsburger Panther gegen … ich hab’s schon wieder vergessen.
Aus Versehen hatte ich bei auf Facebook bei einem Gewinnspiel teilgenommen und auch gewonnen: VIP-Tickets für Eishockey. Beinahe hätte ich geschrieben „Danke, aber Eishockey interessiert mich nicht“. Das freundliche Monster auf meiner Schulter, das sich darum kümmert, mich regelmäßig aus der Komfortzone herauszuschubbsten, hielt meine Finger fest umschlossen. Mit der Nase tippte ich: „Danke, ich komme gerne.“ So weit musste ich dafür aus meiner Komfortzone gar nicht raus: Manchmal, wenn der Wind richtig gedreht hat, kann ich Spiele bis zu mir nach Hause hören. Zum Glück fliegt der Puck nicht so weit. Meine Begleitung war schnell gefunden: Ein Freund, der bei mir noch was gut hatte. Und der sich in Sachen Eishockey genau so gut auskennt wie ich.
Wir zwei unbeschriebene Blätter kamen beim Stadion an, und gleichsam vollbeschrieben kehrten wir zurück: Wie geil ist das denn bitte? Erstens haben wir uns ein bisschen in Eishockey verknallt: So schnell, und trotz – knall! bumm! bäng! – kräftigen, bisweilen aggressivem Spiel so … so elegant! Ich spüre jetzt noch den Schmerz bei der Erinnerung daran, wie die Spieler abwechselnd gegen den Rand geknallt sind. So doll, dass sogar mal eine Scheibe zu Bruch ging. Aber egal, wie oft es einen hingelegt hat – im Nullakommanichts stand er wieder, ach was, sauste.
Einmal so’n richtiger Wipp.
Als VIP genießt man besonderen Service: Mein vollbeladener Mittags-Teller war nur der Anfang. Ich kann jetzt super Knödel balancieren. An den Getränke-Kühlschränken darf man sich wie ein Zechpreller benehmen – oder lässt sich gleich einen Cocktail (ein)schenken. Weil es doch unerwartet kalt war, hatten wir irgendwann zwei Glühwein intus. Pro Person, natürlich. Unbeeindruckt von eventuellen Promillen: Eishockey hat was. Wenn die Stadtwerke wieder Tickets ausschreiben, mache ich das nächste mal wieder mit.
(Die Panther haben übrigens gegen Bremerhaven gespielt – und verloren.)
Sprechkurs im Sensemble / in der Kulturfabrik
Irgendwo, irgendwann habe ich es schon mal erwähnt, dass ich beim Schauspielkurs im Sensemble mitgemacht habe. Der findet immer einmal die Woche statt, ist unverbindlich (also ohne Aufführung) und ein riesiger Spaß: Sich austoben, spielen, aus sich rauskommen. Man sollte als Erwachsener viel häufiger spielen! Zu meiner persönlichen Entwicklung in den letzten Jahren hat er viel beigetragen.
Dieses Jahr wollte ich an dem intensiveren Sprech-Workshop teilnehmen. Mit sieben anderen Teilnehmern habe ich also gestern fleißig geübt, Schauspielerin Daniela Nering war unsere herausfordernde und einfühlsame Lehrerin. Warum wir denn überhaupt teilnehmen, welches Feedback wir bislang auf unser Sprechen erhalten hätten, wollte sie wissen. „Ichsprecheimmerzuschnell.“ Na dann! Wir hatten gestern fast 8 Stunden Zeit, an unseren Problemchen zu feilen.
Der Boden bebte, als wir „Sepp“ sagenspringen sollten. Eine unschuldige Wand musste sich von uns anschreien lassen, sie wäre eine „SSAAAAUUU!“. Wir p-t-k-en und machten einen auf Darth Vader, alles zum Aufwärmen, wohlbemerkt. Mein hehres Ziel: Langsamer. Zu. Werden. Hier und da hat es geklappt, und wenn, staunten die anderen und ich am allermeisten. Zukünftig heißt es also: Sich Zeit nehmen. Atmen. Zeit lassen. Sprechen genieeeeeßen. Und piefkemäßig -ich sagen wo -ig steht, weil das für den Redefluss schöner ist. Richtich gehört, Augschburger, da müsst Ihr jetzt durch!
Was ich kennenlernen durfte &
was Ihr jetzt noch kennenlernt.
Das Schöne im Kurs war nicht nur, seine eigene Stimme kennenzulernen, sondern vor allem die anderen Menschen. Lasst uns nochmal ein Wwwwwwwarmgetränk zusammen trinken – mmmmmmh! Auch wenn ich als Hausaufgabe „Rilke-Gedichte laut lesen“ bekommen habe, saß ich heute doch lieber am Ficken-Gedicht. Pardon, Fichten-Dickicht. Ihr wisst schon. Voilà also eine kurze auxkvisite Hörprobe, die sich von harmloser Landschaftsbeschreibung zu FSK 16 entwickelt. Immerhin sage ich diesmal nicht „Dicke ficken nicht“.
Der Originaltext lautet: „In einem dichten Fichten-Dickicht nicken dicke Fichten tüchtig.“
Ich habe gestern sogar ganz übermotiviert gleich noch einen ganzen Blog-Artikel eingelesen … in welchem Artikel das wohl ist? Sucht ruhig mal … 😉 So alt ist er nicht & hat mit Liebesdingen zu tun.