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Unmut zum Tarifwechsel 2018: Das Pseudo-Monats-Abo

  • Miriam Lochner
  • 17. Januar 2018
  • 7 minute read
Monatsabo ab 9 Uhr in Augsburg: Oder etwa doch eine Abofalle?

Lieber Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund AVV,
dass gefühlt die ganze Stadt gerade auf Dir herumhackt, ist ganz schön böse (Diskussion bei der Augsburger Allgemeinen auf Facebook Teil 1, Teil 2). Immerhin hast Du Deinen Tarifwechsel Anfang 2018 nur deswegen eingeführt, um alles zu vereinfachen. Oder so. Tatsächlich sind jetzt einige Strecken deutlich günstiger, andere dafür doppelt so teuer. Über die genauen Zahlen lasse ich die anderen berichten, die sich deswegen jetzt so aufregen. Mit Zahlen habe ich es nicht so. Aber dafür mit Worten. Und deswegen muss ich mich auch aufregen.

Es folgt: Ein Offener Brief an den AVV
Grund: Der olle Tarifwechsel 2018

Weißt Du, lieber AVV, ich habe Dir gleich misstraut, als ich Dein Plakat „Mobil-Abo 9 Uhr: für Spätaufsteher und Mobilbleiber“ frühmorgens in der Tram hängen sah. Schlaftrunken rieb ich mir die Augen: Die Langschläfer könnten nun für angeblich nur 99 Cent am Tag durch Auxburg gurken. Das war um 8:58 Uhr, als ich meinen – zugegeben um diese unmenschliche Uhrzeit noch sehr kleinen – Augen kaum trauen wollte. Ja, ich bekenne, bin ein Spätfahrer! Theoretisch wären wir also in Supermatch, lieber AVV. Wir zusammen, das Mobil-Abo 9 Uhr und ich: Nur 30 Euro statt 65, 70 Euro. WHAT?

Ich: 30 Euro statt 65,70 Euro – wollt Ihr mich verarschen?
Du: Ja.

Dass so ein supergünstiger Tarif unmöglich und nur machbar wäre, wenn es sich klammheimlich um einen Jahresvertrag handeln würde, flüsterte ein fieses Stimmchen in mein Ohr. Aber nein: Auf dem besagten Plakat prangt ein fetter Störer. Ein runder, grüner Button. Denn Grün steht für die Hoffnung und stimmt zuversichtlich, rein psychologisch zumindest. Du weißt ja schon, warum Du ein bisschen Grün in Deinem Corporate Design hast. Mein innerer Skeptiker gab kurz Ruhe.

Unverständlich hoch drölfzig Milliarden

„Monatlich kündbar“ steht also auf dem fetten grünen Button. Der absolute Traum-Vertrag für mich, die sich ungern lange bindet, weil das immer nur dazu führt , dass ich fleißig die Geräte im Fitness mitfinanziere, diese aber selber ab einem gewissen Zeitpunkt kaum nutze. Mit Dir, liebem AVV, würde so eine traurige Geschichte niemals passieren. Wir sehen uns ja so gut wie täglich. Also her mit dem Monats-9-Uhr-99-Cent-am-Tag-Abo!

Ich habe mich also auf Deiner Seite umgeschaut, lieber AVV. Diese Seite beschreibt das Abo „für Spätaufsteher und Mobilbleiber“ so irgendwie nur ein bisschen. Einen Preis innerhalb des neuen Tarifwechsel 2018 erfahre ich schonmal nicht. Solch unwesentliche Informationen sind an anderer Stelle sicher besser aufgehoben. Unnötig zu erwähnen, dass bei dem Überangebot an Optionen (Tagestickets, Zeitticket, Abos, häääh?) die Übersichtlichkeit leidet.

Screenshot Mobil Abo 9 Uhr
Viel erfahre ich hier nicht gerade: Unübersichtlich, keine Erklärungen, keine Preise, keine Links zu Nirgendwohin. Und das, was ich lesen kann, kapiere ich kaum. ( Screenshot vom 17. Januar 2018)

Neben viel Geltungsbereich-Blabla, das keine Sau versteht, weil das Zonen-Innen-Außen-Gesamtraum-Gedöns an keiner Stelle entsprechend erklärt, ja noch nicht einmal verlinkt wird, stoße ich nur auf eine Formulierung, die ich befürchte, richtig zu verstehen. Gleichzeitig fürchte ich, dass Du etwas grundlegend nicht verstanden hast:

„Das Mobil-Abo 9 Uhr gilt zwölf Monate lang. Danach ist das Mobil-Abo 9 Uhr jederzeit monatlich kündbar.“

Da steht schon wieder Monatlich kündbar – wie auf dem Plakat. Nur mit ziemlich vielen Worten davor. Vier davon führen das „monatlich kündbar“ ad absurdum: „zwölf Monate lang. Danach“. Auch wenn ich es nicht so mit zählen habe, weiß ich doch, dass jetzt drei Buchstaben folgen müssen: Ein W, ein T, ein F.

Kommt gar nicht gut an: Die irreführende Werbung auf den Plakaten des AVV Augsburg. Man beachte den formschönen Button auf dem Button. Vielleicht steht ja im Nachdruck auf dem Button auf dem Button auf dem Button, dass das monatlich kündbare Abo erst nach einem Jahr monatlich kündbar ist.

Verkauft ihr mich für blöd oder kapier ich’s einfach nicht?

Lieber AVV, hast Du keinen Duden? „Monatlich“ heißt nicht, dass ich den Vertrag in irgendeinem Monat kündigen kann. Dann könnte er auch täglich kündbar sein, stündlich, sekündlich. Sowas möchtest Du doch auch nicht.

Monatlich heißt, dass es in jedem Monat geschehen kann. In jedem. Und nicht erst dann, wenn andere zwölf Monate vergangen sind. Das ist Bauernfängerei. Oder, wie der Augsburger Rechtsanwalt Hagen Hild treffender formuliert: „irreführende Werbung“. (Die AZ berichtet.)

Was nun, wenn man vor dem Ablauf dieser zwölf Monate kündigen will?

„Endet das Abo vor Ablauf des jeweiligen 12-Monats-Zeitraumes, so wird für den abgelaufenen Zeitraum der Unterschied zwischen den Monatsbeträgen und den Preisen der entsprechenden Monatskarten für jedermann nacherhoben.“ (AVV)

Das ist ein Deutsch, das nicht mal jemand, der Deutsch kann, versteht. Nach fünfmal Durchlesen meine ich es kapiert zu habe und hoffe inständigst, mich zu irren:

„Wenn man das 9-Uhr-Mobil-Abo innerhalb des ersten Jahres kündigt, musst man für die restlichen Monate den Preis dazu zahlen, den das reguläre Monatsticket kostet.“ (auxkvisite Übersetzung)*

Was für eine Ansage!

Wer kündigt da schon freiwillig vorher? Und – schwupps! – ist aus dem „monatlich kündbaren Vertrag“ ein „jährlicher“ geworden. So machst du es Dir, lieber AVV, mit miesen Tricks beziehungsweise – ich will Dir ja nicht gleich das Schlimmste unterstellen – mit miesem Deutsch verdammt einfach. Das angepriesene „monatlich kündbare Abo“ ist keines; wer innerhalb der ersten zwölf Monate kündigt, zahlt drauf. Es kann auch nicht von einer Kündigung zu sprechen sein, wenn ein anderer Vertrag stattdessen weiter läuft. Zwölf Monate lang hängt man drin. Zwölf Monate = ein Jahr. Dieses Konstrukt bewirbst Du nun als „monatlich kündbares Abo“ in Deinem Tarifwechsel Anfang 2018? Was soll der Scheiß?

Der Witz ist: Es kann Dir keiner anhängen, dass Du Blödsinn auf Deinen Plakaten erzählst. Weil das nur ein ebenbürtiger Wettbewerbskonkurrent machen könnte – und den gibt es hier nicht. Da hast Du aber Glück! Und etwa damit kalkuliert?

Plakat vom AVV, neue Tarife 2018
Hier leben heißt hier keine andere Wahl haben.

Du verkaufst uns für blöd damit. Oder, lass mich nur für mich sprechen, ich schreibe Dir ja alleine: Mich. Du verkaufst mich für blöd, weil ich mich verarscht fühle. Ich halte mich sogar für blöd, weil ich jeden Deiner blöden Sätze fünfmal lesen muss, bis ich ihn überhaupt verstehe. Ich kann es nicht leiden, wenn das jemand mit mir macht. Und ich halte mich für noch blöder, weil ich weiterhin das reguläre Monatsticket zahlen werde. Das ist doppelt so teuer, aber wenigstens ehrlich. Wenn das nicht mal ehrlich blöd ist.

Liebe Grüße
Deine Miriam

PS

PS: Tipps von ÖPNVs, die’s besser draufhaben: Die BVG macht es vor, wie man das ganze Plakat-Kampagnen-Ding eine Spur authentischer und sympathischer hinbekommt. Ich brauche nicht unbedingt Sneakers im Sitzbezug-Look in Augsburg, Geschmack haben wir hier ja doch noch, aber ich würde Dich, lieber AVV, auch gerne lieben. Also ernsthaft jetzt. Immerhin bin ich täglich in Dir, und so viel physische Nähe geht nur dann langfristig gut, wenn man sich zumindest ein bisserl mag.

PPS: Und dann noch der ultimative Pro-Tipp: Der AVV, Dein Namensbruder, lieber AVV – nicht Du! – hat tausendmal coolere Optionen als Du. Wer beim AVV in Aachen ein Abo hat, der kann nach 19:00 Uhr Personen mitnehmen und an Feiertagen und Wochenenden sogar den ganzen Tag lang. Und – wohooo! – die Monatskarte ist übertragbar. Sowas Progressives kommt Dir niemals in den Kopf, nech? Warum eigentlich nicht?

PPPS: Ausgerechnet das Ticket für die Kurzstrecke, das Novum, das den Fahrgästen meisten entgegenkommt, ausgerechnet das gibt es nicht in der Tram zu kaufen? Die Aufkleber, die Du jetzt überall hinpappen und die Werbung, die Du für Deine App noch ausbauen solltet, wie teuer sind die im Design, in der Produktion und in der Konfektionierung? Aber das Kurzticket beim Fahrer anbieten ist zu umständlich? Nein, dafür habe ich kein Verständnis.

Kurzstrecke Augsburg AVV
Kurzstrecke gibt’s nur am Automaten! Wenn der mal geht …

PPPS: Dass Du jetzt immerhin auf Twitter zeitnah reagierst, ist schon ein erster guter Schritt in die Zukunft trotz deinem merkwürdigen Tarifwechsel 2018. Jetzt würde ich gerne noch miterleben, dass Du den Rest auch noch hinbekommst. Dein Grün und so, Du weißt schon.

Für Lesefaule:

  • Neue Tarife im Augsburger ÖPNV zum Tarifwechsel 2018 (seit 1. Januar 2018 gültig) sorgen stadtweit für Empörung.
  • Das System sollte vereinfachen, verdoppelt die Preise aber teilweise.
  • Das neue 9-Uhr-Abo soll angeblich „monatlich kündbar“ sein, ist es aber nicht:
    Wer das Abo vor dem Ablauf von zwölf Monaten kündigt, zahlt drauf. Erst danach kann das Abo verlustfrei jederzeit gekündigt werden.
  • Nach wie vor keine mittlerweile üblichen Standards wie Übertragung / Mitnahmemöglichkeit beim normalen Monatsticket
  • Die neue Tarif-Übersicht mit drölfzig Angeboten verwirrt.
  • Die Website ist trotz neuer Tarife unübersichtlich wie eh und je.
  • Neue Kurzstrecke = super, das Ticket dafür kann aber nur am Automaten / in der App gekauft werden (nicht beim Fahrer!)
  • Die Automaten funktionieren aber auch mal nicht und laut Twitter-User läuft die App auch nicht so optimal (AVV ist dran)

 

* Offener Brief an den AVV – Update:

18. Januar 2018 | Der AVV hat auf Twitter (@swaVerkehr) prompt reagiert. Chapeau und Danke dafür! Auf Twitter sind sie (bzw. jemand mit dem Kürzel MR) aktuell fleißig damit beschäftigt, uns Grantler wegen des Tarifwechsel 2018 schnell zu beruhigen. Wo nötig, wird aufgeklärt und geholfen. Hoffen wir, dass wir Grantelnden den AVV genügend inspirieren können, wo nachgebessert werden kann. Ich will ja auch lieber flörten in der Tram als Wut spucken.

Bei meiner „Übersetzung“ habe ich mich zum Glück tatsächlich geirrt: Die Differenz wird „nur“ für die vorhergehenden Monate nachgezahlt, und damit ist das Abo anscheinend beendet. Uffz.

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Dieser Text läuft unter den Stichworten:
  • Augsburg
  • Rant
Miriam Lochner

Hauptberuflich Creative Director in einer Augsburger Kreativagentur, betreibt Miriam diesen Blog als reines Freizeitprojekt. Weil sie eben gerne schreibt, zeichnet und ein „mitteilungsbedürftiges Äffchen“ ist, was dem chinesischen Sternzeichen für 1980 tatsächlich entspricht. Sie meditiert gerne, mag den Geruch von Schreibwarenläden und ihren 44 Parfums und träumt davon, einmal in einer riesigen Bibliothek über Nacht eingesperrt zu werden.

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