Schlaghosen feiern ihr großes Comeback! Was früher ein Symbol der 70er war, ist heute wieder auf den Laufstegen und Straßen zu sehen. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Schlaghosen stilvoll kombinieren kannst – ob mit Sneakern, Bluse oder Blazer – und wie du den Retro-Look modern und alltagstauglich stylst. Dabei findest Du auch heraus, welche Modelle zu Deinem Figurtyp passen und welche Kombinationen garantiert ein Hingucker sind.
Warum Du Schlaghosen lieben wirst
1. Für viele Figuren ist eine Schlaghose oder Bootcut die ideale Hosenform, weil sie die Kurven der Figur harmonisch aufgreifen. Dazu raten Modo-Gurus wie Victoria Beckham – oder sogar Literaten, die von dieser Hosenform schwärmen.
2. Mit hohen Hacken dazu bekommst Du End-los-Bei-ne! Wer will die bitte nicht?
3. Eigentlich passt jedes Oberteil dazu – und es wird auch richtig elegant, wenn Du Dich daran hältst, dass Du Dich an einer Stelle deines Körpers traust, Figur zu zeigen. (Wieso auch „trauen“, Du bist so schön, Du machst das einfach!)
4. Im Sommer sind Schlaghosen die besten Hosen überhaupt: Luftig und schnell hochgekrempelt.(Es lebe die Hippie-Mentalität!)
5. Für das beste Argument für die Schlaghose ziehst Du Deine wieder einfach wieder aus … 😏
Warum Schlaghosen wieder im Trend sind
Ich habe meine Schlaghosen und Bootcut-Jeans gar nie erst weggepackt, weil ich finde, dass so ziemlich jede Hosenform ihre Existenzberechtigung hat.
Vielleicht finden einige den Look einfach nicht schön: zuu lässig, zu alternativ. Ich mag das Entspannte ja. Aber abgesehen davon kann man Schlaghosen auch wunderbar elegant kombinieren – mit Seidenblusen zum Beispiel.
Seit ein paar Jahren sind nun weite Hosenbeine wieder da. Oftmals werden sie leider etwas ungünstig getragen: Dann verrutschen die Proportionen, oder die Figur geht total verloren. Hier erfährst Du, worauf Du achten musst, damit Dir das nicht passiert!
Schlaghosen kombinieren: Die besten Stylingtipps für jede Figur
Womöglich hast Du, wenn du jahrelang bzw. schon immer Röhren getragen haben Sorge, dass Deine Silhouette dann zu breit wird.
Tatsächlich vertragen sehr viele Figuren eine Schlaghose oder Bootcut besser als Skinny Jeans: Weil sie die Rundungen wieder aufgreifen, oder, wie Robert Schneider in seinem Roman „Die Luftgängerin“ so schön sagt, die „Gegenläufigkeit der Kurven von Taille und Hüfte“ darstellen.
Sogar Victoria Beckham soll als ideale Jeans die Bootcut und nicht die Röhre genannt haben. Denn mal Butter bei die Fische: Wenn man einen breiten Hintern hat und die Hose komplett schmal und enganliegend ist – was sticht dann als breiteste Stelle sofort ins Auge? Na also!
Grundsätzlich gilt: Man kann mit einer Schlaghose nicht mehr falsch machen als mit einer Röhre. Beziehungsweise genauso viel.
Die perfekte Schlaghose für jede Figur finden
Für Anfänger, die sich erst mal langsam an die weiten Hosen herantasten wollen, ist erst mal eine Schlaghose toll, die am Hintern und Oberschenkel wirklich schön schmal sitzt – genau so wie bei einer Röhre. Erst ab dem Knie beginnt das Volumen. Und das kann auch unterschiedlich stark ausfallen: Die einen mögen erst mal Bootcut lieber, wo der Saum nur genügend weit ist, um den Großteil des Schuhs zu überdecken. Andere bevorzugen richtig Schlag, unter dem man mindestens einen Rehpinscher bis Kleinkind verstecken könnte.
Am elegantesten sieht es immer aus, wenn der Schlag nicht wie ein künstlich montiertes Dreieck am Knie hängt, sondern in einer natürlichen Kurve in den Boden wächst. Das siehst du in der Umkleidekabine ja selbst, ob die Form, die da entsteht, organisch ist.
Fortgeschrittene trauen sich dann auch an Schlaghosen ran, die auch schon am Oberschenkel lockerer sitzen, und wo bereits kurz unterm Po der Stoff beginnt, sanft ausgestellt zu sein. (Wenn die Hose ab dem Po schon weit ist, hast Du zu einer Marlenehose oder Wide gegriffen!)
Damit die Proportionen stimmen und der Gesamteindruck lässig-elegant ist, sollte der Saum den Boden berühren. Stell Dich dafür am besten beim Probieren schon einmal kurz auf die Zehenspitzen, wenn Du gerade mit flachen Schuhen unterwegs bist. (Grundsätzlich ist es immer optimal, schon beim Jeans-Shopping die Schuhe zu tragen, die Du auch später zur Hose tragen willst. Aber manchmal passiert es ja spontan …)

Diese Schuhe passen perfekt zu Schlaghosen
Das Blöde: So ein Schlag verkürzt optisch. Das ist nunmal Fakt!
Das Tolle: So ein Schlag bietet genügend Platz, sich unsichtbar mit Absatzschuhen größer zu schummeln. Yeeeah!
Abgesehen davon sind die meisten Schlaghosen ohnehin so lang, dass Leute unter 175 cm schnell über den Saum stolpern könnten. Und nein, den kürzen wir nicht – denn damit zerstören wir ein Hosenkunstwerk und machen die Proportionen komplett zunichte.
Also her mit den hohen Hacken!
Ob Chelsea-Boots mit Absatz, Blockabsatz-Pumps, -Stiefel oder -Sandaletten, Cowboyboots oder oder … Der Schuh wird ohnehin weitestgehend unsichtbar. Trotzdem sollte er nicht zu hässlich sein, irgendwann setzt man sich ja doch mal hin. Achte einfach darauf, dass der Absatz tendenziell eher massiv ist als zu zierlich – Blockabsatz oder Cowboy- bzw. Trichter-Absatz. Das passt harmonischer mit der massiven Stoffmenge der Hose zusammen, als wenn dann nur so ein Stiletto hervorguckt. Gerne werden auch Keilabsätze empfohlen – schau einfach, ob Du Dir noch gut vorkommst.
Welche Oberteile perfekt zu Schlaghosen passen
In Sachen Oberteile, Jacken und Mäntel passt alles, das man ohnehin schon im Kleiderschrank hat. Wer sagt, dass man nicht weit mit weit kombinieren darf? Bei längeren Oberteilen solltest Du nur aufpassen, dass die schmalste Stelle vom Bein zu sehen ist, wenn Du nicht nach Litfasssäule aussehen willst. Also stopf das Oberteil ruhig locker in den Bund, damit man Deinen knackigen Popo sieht!
Bei der Kombi Schlaghose und Mantel oder auch Jacke kannst Du Dich austoben, wie Du lustig bist: Sowohl kurz als auch lang kann richtig gut aussehen! Perfekt zu dem klassischen Retro-Look sind klassische Wollmäntel, Trenchcoats und ganz besonders Caban-Jacken: diese zweireihigen Blazerjacken, die selbst schon so schön klassisch-retro-chic aussehen.
Was man vielleicht lieber lassen sollte, wenn man nicht nach 90er-Jahre-Tussi aussehen will: wirklich knatschenge, bauchfreie Oberteile. Am besten noch mit Glitzergürtel dazu. Ieks. Apropos Gürtel …
Gürtel zu Schlaghose: Ja oder nein?
Unterbrechungen in der Horizontalen machen optisch wieder etwas kürzer und breiter. Wer den Oberkörper optisch strecken will, nimmt einen Gürtel in ähnlicher Farbe wie das Oberteil; wer die Beine noch länger zaubern will, wählt den Gürtel passend zur Hosenfarbe.
Auxkvisiter Geheimtipp: Am schönsten finde ich schlichte, nicht zu schmale Ledergürtel. Die finde ich übrigens oft in der Männerabteilung. Zusätzliche Löcher sind schnell mit einer Lochzange gemacht.
Schlaghosen und das liebe Wetter
Ich trage meine Schlaghosen am liebsten im Sommer.
Zum einen einen wischt man mit dem langen, weiten Saum unfreiwillig den Boden. Dass so ein Saum schnell Löcher haben kann, stört mich persönlich weniger, das finde ich cool – allerdings hat man bei Regenwetter schnell zwei schwere Säcke an den Beinen hängen. Es gibt Angenehmeres, als wenn einem ständig etwas Nasskaltes an die Waden klatscht! Notfalls kannst du aber unterm weiten Hosenbein locker Stulpen tragen. Die tun bei kälterem Wetter ohnehin gut, weil Schlaghosen nunmal ganz schön luftig sind.
Was im Herbst und Winter ein Nachteil, ist im Sommer umso genialer: Schlaghosen sind im Sommer trotz ihrer Länge wunderbar luftig! Außerdem kann man so einen Schlag schnell hochkrempeln, wenn man gemütlich in der Sonne sitzt. Versuch das mal mit einer Skinny …
Fashion-Fazit
Da spricht doch einiges für eine neue Hose mit weitem Bein! Ich freue mich schon auf die Abwechslung im Stadtbild, das gefühlt jahrzehntelang von Röhrenjeans geprägt war. Und auf die lässigen Silhouetten und das sanfte Patsch-Geräusch, wenn die Hosenbeine gegeneinander schlagen. Auf das Laissez-Faire, das leicht aufgeschubberte Säume ausstrahlen.
Übrigens: Leichter ausziehen kann man Schlaghossen und Bootcuts auch! Ganz ohne Geherre kannst Du sie sexy von deinem Körper gleiten lassen. Wenn das mal nicht auch ein Argument für diese Hosenform ist …
PS: Lust auf mehr Mode-Artikel von mehr Bloggern? Im alphabetischen Schreibprojekt „Kleider machen Leute von A–Z“ findest du noch mehr rund um alle möglichen Lieblingsklamotten. Mein Augsburger Seitenscheitel-Artikel befindet sich dort auch.
Titelbild: Documerica auf Unsplash
Illustrationen: Miriam Lochner



