Zu Zeiten von Corona ist es so wichtig wie noch nie, ein paar Tricks zu kennen, mit denen man effektiv Stress reduzieren kann. Dazu gehören in erster Linie natürlich DEINE ganz eigenen Methoden. Ich maße mir nicht an, dir Tipps geben zu wollen, was dich am besten beruhigt. Lasst uns hier lieber eine Millisekunde vor dem Stress ansetzen und verstehen, warum man gerade Stress hat.
Gut, im Frühjahr 2020 ist es mehr als offensichtlich. Aber warum kommen die einigen besser damit zurecht als andere? Woher nehmen sie ihre Resilienz? Ist das nur Typsache, oder helfen auch bestimmte Verhaltensweisen?
Es folgen: vier auxkvisite Anti-Stress-Erkenntnisse. Vieles davon vergesse ich selbst immer wieder, aber jetzt ist es an der Zeit, sich das öfter bewusst zu machen. Auch wenn dich der letzte Punkt vielleicht außerordentlich stressen wird.
1– Magnesium ist nicht nur für gestresste Muskeln gut
Die meisten kennen Magnesium als Hilfsmittel gegen Muskelzittern und -krämpfe. Oder man pulvert sich die Hände beim Klettern oder Turnen gleich direkt mit Magnesium ein. Ganz schön sport-assoziiert, dieses Mineral!
Wie wichtig Magnesium fürs Nervenkorsett ist, wissen hingegen nur Wenige: Wenn die Nerven ständig erregt sind, ist der Magnesiumspeicher schneller leer. Das habe ich bei meinem Heilpraktiker erfahren, der mich ab diesem Zeitpunkt regelmäßig an den Magnesium-Tropf anschloss.
Aber es muss keine Infusion sein: Man kann einfach selbst regelmäßig Magnesium nehmen, wenn man den Eindruck hat, dass man mit dem Stress nicht mehr zurechtkommt. Ein körperliches Symptom, das du womöglich kennst: Wenn die kleinsten Muskeln rund um die Augen zuppeln, das Lid zuckt und man dort die kleinen Kontraktionen spürt.
Und natürlich bin ich kein Arzt und kann hier nur von meiner Erfahrung sprechen. Wer das mit Magnesium ausprobieren möchte, tut es auf eigene Gefahr. Es kann aber eigentlich schlimmstenfalls nur passieren, dass du Durchfall bekommst, wenn du übertreibst.
Die Quellen dazu und ein bisschen wissenschaftlicher argumentierenden Text findest du übrigens am Schluss.
2– Wo stehst du gerade monatlich?
Dieser Tipp richtet sich an die Leserinnen: Wenn dein Nervenkorsett gerade zart wie Seide ist und jeden Moment platzen könnte, check mal aus, in welcher Phase vom Zyklus du dich gerade befindest. So eine App hast du vermutlich auch.
Wenn du dich gerade in der zweiten Zyklushälfte befindest, kannst du jetzt einmal beruhigt aufatmen. Dass deine Stimmung aktuell gedrückter oder gereizter ist, ist in dieser Zeit ziemlich „normal“, das macht einfach der Hormonspiegel.
Wenn es dir also nach dem Eisprung Richtung Periode immer beschissener geht – wie auch immer sich das genau äußert –, kann es doch etwas beruhigen, wenn man weiß, dass das gerade „nur“ die Hormone sind. Mit dem Hintergrundwissen kann man dagegen etwas ansteuern und in der Zeit besonders achtsam mit sich umgehen.
Ich halte übrigens nichts davon, „dagegen“ etwas zu machen. Es ist der natürliche Rhythmus – auch wenn es in unserer Leistungsgesellschaft nervt, wenn man spürt, wie das Energielevel wortwörtlich regelmäßig sinkt. Tatsächlich kann man auch hier mit Magnesium vorbeugen, psychisch wie physisch (das reduziert ja auch die Krämpfe). Man kann aber auch den Hormonstatus am Speichel messen lassen, wenn man es ganz genau wissen will. Ansonsten helfen da nur Akzeptanz und ganz viel Ruhe. Und vielleicht eine nette Serie?
3– Schau nicht jeden Scheiß!
Ja, Serien sind was Tolles und Streaminganbieter die heiligen, in jedem Fall die am meisten gemolkenen Kühe der Stunde.
Aber: Was guckst du gerade? Spannende, aufregende, aufwühlende Serien? Und dann wunderst du dich ernsthaft, warum du gar nicht mehr zur Ruhe kommst? Natürlich kann man sich mit spannenden Serien prima ablenken. Ich liebe zum Beispiel DARK auch abgöttisch. Aber der eigene Körper reagiert auf diesen „angeschauten Stress“ genau so, wie wenn du ihn selbst aktiv erlebst.
Deswegen ist es nun mal wieder Zeit für harmlose, nette, ja eben Feel-Good-Serien und Filme.
Ein paar auxkvisite Feel-Good-zum-Glotzen-Tipps
Feel-good-Serien:
- Malcolm Mittendrin
- Big Bang Theory
- Gilmore Girls
- Friends
- New Girl
Feel-good-Filme:
- 500 days of summer
- Die fabelhafte Welt der Amelie
- Kings of summer
- King’s Speech
- About a boy
- Walter Mitty
- Besser geht’s nicht
- Alles steht Kopf
- Mrs. Doubtfire
An den letzten beiden genannten merkst du es schon: Wenn alle Stricke reißen, helfen auch Kinderfilme und -serien ganz besonders. Am besten die, die du damals selbst geschaut hast. Man fühlt sich wieder klein und geborgen. Eine Tasse heiße Schokolade dazu, und die Welt ist für die nächsten 90 Minuten wieder in Ordnung. Existiert sie überhaupt noch?
4– Du entscheidest, wie du dich fühlst
Das mag provokant klingen in Zeiten, in denen alles drunter und drüber geht, und in denen man selbst ja wohl am wenigsten dafür etwas kann. Aber um Schuldzuweisung geht es hier auch nicht.
Aber auch wenn du nicht schuld bist, bist du die Stelle, an der du am effektivsten anpacken kannst. Nicht nur zu Zeiten von Corona, sonst und überhaupt auch.
Denn es liegt in deinen Händen liegt, wie du auf etwas reagierst. Nicht dein Partner macht dich mit seinen herumliegenden Socken wütend, du lässt dich von so etwas [überaus Banalem, wie ich einwerfen möchte] wütend machen. Siehst du? Mich macht die Socke nicht wütend. Die Socke ist dein Thema. Es ist vielleicht sogar heute mehr dein Thema, als es vor acht Tagen war, als du deinen Eisprung hattest 😉 Die Socke selbst kann schon mal gar nichts dafür. Wut ist, was in dir drin passiert. Deswegen kann am besten derjenige ansetzen, der – martialisch gesprochen – die Herrschaft über das Innere hat. Und das bist ja wohl immer noch DU.
Nun ist das ein überaus flapsiger Vergleich zu dem, was in Zeiten von Corona vor sich geht. Aber die Idee dahinter ist die gleiche: Du entscheidest.
Ja, sich aufregen, laut heulen, herumschreien kann unheimlich gut tun und es ist auch in jedem Fall nur gesund, seine Gefühle rauszulassen. Aber wenn du tagelang auf einem blöden Gefühl herumläufst, dich darin suhlst und es dir gleichzeitig überhaupt gar nicht weiterhilft, im Gegenteil, dann überleg mal: Bringt dir das was? Nein? Dann lass es sein.
Vor allem eine Reaktion aus dem Unterbewussten, aus dem Reich des Ewig-Automatisierten, kommt so unfassbar schnell, dass wir darüber gefühlt überhaupt keine Kontrolle haben. Aber wenn wir uns klar machen, dass diese Gefühls-Monster nicht mächtiger als wir sind, fühlt sich das doch gleich ganz anders an. Es geht jetzt um die Disziplin, sich jedesmal, wenn man erkennt, dass man sich gerade in einer emotionalen/gedanklichen Abwärtsschleife befindet, innehält – und für gute Laune oder zumindest ein Okay-Gefühl entscheidet. Ja, es ist mühsam. Nein, es klappt selten sofort. Übung … Meister … und so. Wir alle kennen das.
Über den Umgang mit Angst habe ich schon einmal geschrieben, da findest du auch eine Anleitung zu einer geführten Meditation, mit der du dich mit ihr bestenfalls aussöhnen kannst. Warum Meditation an sich gut ist, liest du hier.
Was machst du, um dich derzeit besser zu fühlen?
Kommentiere hier gerne und hinterlass hier deine erprobten Strategien!
Weitere Texte & Quellen zum Thema Magnesium für stärkere Nerven
„Magnesium ist ein Mineralstoff, der unter anderem für die normale Funktion des Zentralnervensystems (ZNS) von Bedeutung ist. (…) Magnesium dämpft die Erregung in den Nervenbahnen. Mit einem gefüllten Magnesiumspeicher kann man innerer Unruhe, Nervosität und Stress besser standhalten. Ist der Magnesiumspeicher infolge von anhaltendem Stress entleert, sinkt auch die Stressresistenz. Erhöhte Reizbarkeit, Überempfindlichkeit und Ängstlichkeit können die Folge sein. Eine ausreichende Versorgung mit Magnesium kann zu mehr Gelassenheit führen und die Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis) verringern, die bei Stressgeplagten häufig auftritt. Magnesium dient somit als „Puffer” bei Stressreaktionen des Körpers: Ein Mangel an Magnesium kann zu Unruhe und Nervosität führen, umgekehrt kann daher ein Ausgleich des Mangels die Stresssymptome lindern.“ (magnesium-ratgeber.de, Stand: 10.5.2020)
Studie zum Thema Magnesium zur Stressbewältigung von Prof. Dr. Wienecke (Bericht von deutscher Apothekerzeitung)
Gerade für Hochsensible (HSP) ist u. a. Magnesium wichtig, ein Artikel dazu auch hier bei hochsensibelsein.de