Es gibt Menschen, die spielen gerne. Weil sie eben Kinder sind. Da ist Spielen nur natürlich und gemeinhin anerkannt. Manche Menschen spielen auch als Erwachsene, was andere Erwachsene komisch finden: Ein Mensch über 18, der sich kindisch verhält, was soll denn das! Hingegen wird ein anderes Spiel erstaunlich breit akzeptiert: Das Spiel mit anderen Menschen – aus Manipulation, Missgunst und Machthunger heraus. Das alles ist okay. Weil es so viele machen. Nicht?
Die „Spiele der Erwachsenen“ aus psychologischer Sicht
Welche Spielarten es alles gibt, kann ich nur mutmaßen. „Die Spiele der Erwachsenen“ von Eric Berne* habe ich zwar Anfang 20 gelesen, aber das ist nur angelesenes Wissen und vor allem ziemlich lange her. Signifikant hängengeblieben ist davon nur das „Ja, aber!“-Spiel, weil ich diesem oft genug begegnete und nach wie vor begegne:
Kennst du diese Menschen, die viel jammern, und dann gibst du ihnen einen Tipp, zwei, drei, zwölf? Zwölf werden es deswegen, weil auf jeden kommt dieses „Ja, aber …!!“ Diese Menschen wollen gar nicht, dass man ihnen hilft. Sie wollen sich selbst eine Sicherheit verschaffen, indem sie dem anderen und vor allem sich selbst klar machen, dass sie ja so sehr in ihrer Hilflosigkeit gefangen sind und dieser Zustand unangreifbar ist. Auf diese Weise meinen sie, Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen. Wobei „Leben“ und „Kontrolle“ zwei Wörter sind, die in einem Satz nichts zu suchen haben, aber das führt jetzt zu weit. „Ja, aber!“ ist also nichts anders als ein perfides Machtspiel, das demjenigen, der helfen will, Kraft raubt und dem Ja-Abernden Kraft gibt.
Ziemlich hässlich also das Ganze.
Die Spiele der Erwachsenen sind also keinen schönen Brettspiele, sondern mehr oder weniger auffällige Manipulation und Machtspiele. Meistens rühren sie daher, dass das eigene Ego an einer frühen Stelle im Leben einen ordentlichen Knacks abbekommen hat. Es ringt jetzt um Kontrolle. Klingt erst mal komisch, ist aber so, und nicht nur „bei denen“, die mit uns spielen, sondern bei allen: Am Schluss spielen wir alle mehr oder weniger.
Auxkvisite Definition des Egos
Da heute unter „Ego“ jeder etwas anderes versteht, je nachdem, aus welcher Perspektive er herangeht (Psychologie, Philosophie, Persönlichkeitsentwicklung), und viele meinen, dass das Ego schlecht wäre, führe ich hier meine kleine Definition auf, in welchem Kontext ich es hier meine:
Das Ego ist nicht das (überzogene) Selbstbewusstsein, nicht der Stolz – wie es meistens im unbedacht dahergeplapperten Sprachgebrauch verwendet wird.
Das Ego ist der verletzliche, fragile, zarte und gleichzeitig so überaus mächtige Part der Persönlichkeit, der aus einer Schutzreaktion heraus bereits zu Zeiten der Kindheit Konstrukte aufgebaut hat, die dir als Erwachsener dein Leben versauen. Es begegnet dir immer, wann immer du krass reagierst. Also eben auffällig anders oder stärker als andere, die in derselben Situation cool bleiben.
Das Ego meldet sich ohne Zutun deines Verstandes, weil es viel viel schneller ist, und lässt dich im Affekt (blöd) reagieren, dass du dir danach oft selber denkst: Shit, was das denn jetzt.
In jedem Fall wird sich das dein Gegenüber denken.
Reaktionen des Egos fallen auf, weil sie ungemein krasser sind. Da die ganze Welt ziemlich krass sind, fällt nicht so stark auf, wei egobasiert wir alle herumlaufen.
Tadaaaa!
Beispiel: Im Kindergarten wurden alle fotografiert. Die Fotografin sagt, sie stellt alle Bilder in ihrem Schaufenster ab nächstem Montag aus. Greta geht also am Montag Mittag auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten neugierig und aufgeregt zu dem Laden, drückt ihre Nase am Fenster platt, sucht ihr Bild – und findet es nirgendwo. Die Fotos der anderen Kinder sind alle ausgestellt. „Ich bin nicht hübsch!“, schießt es Greta plötzlich durch den Kopf. Für sie ist das die einzige Erklärung. Dass die Fotografin einfach übersehen hat, auch wirklich alle Bilder hinzuhängen, kommt Greta gar nicht in den Sinn.
Gretas Logik ist nicht dumm: Greta ist immerhin erst vier Jahre alt. Sie erklärt sich diese Situation eben so. Natürlich könnte sie jetzt reingehen und fragen, warum ihr Bild da nicht hängt. Oder ihren Eltern erzählen, was los ist. Vermutlich hätte man alles klären können. Vielleicht wäre es an einem anderen Tag oder sogar nur zwei Stunden später komplett anders abgelaufen. Just in diesem Moment, als Greta ihr Bild gesucht hat, schoss eben irgendetwas quer: Ihre kindliche Logik, die sich die Erklärung selbst ruckzuck zusammengebastelt hat.
Ab sofort ist Greta mittendrin im Spinnennetz ihres Egos, das ihr ganzes Leben lang seine Fäden spinnen wird, in alle anderen Lebensbereiche mit hinein, bis sie irgendwann merkt: Nein, ich bin nicht hässlich! Ich bin es verdammt noch mal wert, dass man mein Bild auch zeigt!
Wenn mir das Ego schlecht mitspielt – was mache ich dann am besten?
Nun schleift Greta, schleifst du, schleifen wir alle unsere Themen das ganze Leben lang mit uns herum.
Bis man merkt: „Oha, schon auffällig, dass ich in dieser Situation immer gleich (krass) reagiere.“ Oder wiederum neudeutsch: Alles, was dich triggert, ist ein Ego-Thema.
Denn nichts anderes ist das, was du da machst: Du reagierst. Dein Ego regiert dich. So schnell, dass du es kaum merkst. Deswegen sind solche Ego-Konstrukte schwer zu durchschauen, weil es eine gewisse Zeit, Bewusstsein und Ehrlichkeit sich selbst gegenüber braucht, bis man das aus Schmerz und Angst herumpöbelnde Ego überhaupt erst mal erkennt. Das ist schmerzhaft, wenn nicht sogar schlimmer, als wenn das Ego gerade mal wieder richtig losgelegt hat. Deswegen wird solche „Schattenarbeit“ auch gerne in das Gebiet gedrängt, wo es herkommt: Nach ganz ganz hinten, nur nicht damit beschäftigen, weil schön ist dieser Prozess nicht.
Wie werde ich mein Ego los?
Wenn dich dein Ego nervt, gibt in der ganzen neudeutsch so schön als „Persönlichkeitsentwicklung“ bezeichneten Szene auf Youtube drölfzig hoch zehnn Videos und diverse Blog-Artikel, die dir erzählen, wie du dein Ego auflösen, ja sogar töten kannst.
Aber warum solltest du das wollen?
Weil es einfacher erscheint. Denn dass das Ego schlecht ist, ist eine Grundannahme von ganz vielen. Sie wollen es loshaben, immer nur gutes denken, erleben, mitbekommen. Das ist ein Anspruch, den sich einige stellen. Jetzt, wo alles erwacht, sogar Instagram und Co. Das ist ein hehrer Anspruch, denn: Das Ego ist ein Teil von dir, den du dir selbst geschaffen hast – noch dazu „aus gutem Grund“: Deine Intention war eine ehrliche, von Herzen aufrichtige. Du hast dich um dich selbst gekümmert. Vielleicht, nachträglich und aus erwachsener Vernunft heraus betrachtet, in ziemlich dummer Art und Weise, aber als Kind konntest du es nicht anders. Du hast dein Bestmögliches getan. Für dich.
Wenn wir von der Persönlichkeitsentwicklung tiefer Richtung spirituelle Szene gucken, konkret gesagt, Richtung Neal Donald Walsch, wird das Ego ganz pragmatisch als notwendiger Aspekt deines Seins bezeichnet, dass du hier überhaupt existieren kannst.***
Das Ego ist nicht böse, kein Arschloch, du musst dich nicht davon losreißen.
Umarme dein Ego, so lange, bis es aufgibt, nachgibt, aufseufzt und seinen harten Griff lockert. Und dann akzeptiere es als einen Teil von dir, der mit dir Hand in Hand durch dein Leben geht.
Du kannst dein Ego immer wie einen Regenschirm dabei haben. Es ist aber unnötig, jeden Tag mit einem Regenmantel von Kopf bis Fuß herumzulaufen. Das strengt nur unnötig an. Dich selbst und, naja, andere auch.
Das klingt alles abstrakt und ist es auch. Ich kann dir keine „Spielanleitung“ geben, wie man es am besten akzeptiert und in einen Regenschirm verwandelt. Du kannst nach geführten Meditationen suchen oder dir selbst etwas Passendes visualisieren. Du kannst dein Ego mal gefühlt auf einen leeren Stuhl dir gegenüber setzen und mit ihm im Kopf oder sogar laut reden (Gestalttherapie) oder einfach Tagebuch schreiben. Experimentiere herum, was sich für dich richtig anfühlt.
Bei mir ist innerhalb einer Meditation urplötzlich ein gewaltiges Thema hochgekommen. Ich ließ es einfach da sein, und auf einmal schoss mir mit vernünftiger Stimme durch den Kopf, warum das damals so war und welchen Rattenschwanz es nach sich zieht. Schön war es nicht, aber danach fühlte es sich so an, als hätte sich etwas von meinem Rücken losgelöst. Ufffffz.
„Getan“ ist es damit aber noch lange nicht. Manchmal spüre ich jetzt da etwas wie ein Loch. Und ich habe das Gefühl, ein bisschen grauschleimiger Schlabberfetzen traumatisiertes Ego hängt da immer noch ein bisschen fest. Wenn ich es schaffe, das Ego konstant wie den Knirps in der Seitentasche meines Rucksacks zu benutzen, ohne dass es einfach so im Rucksack (hah!) aufspringt und mich und die Leute um mich herum erschreckt, gebe ich hier Bescheid.
Okay. Das war ein laaaanger Exkurs.
Aber nicht ohne Sinn …
Was hat das nun alles mit den Spielen der Erwachsenen zu tun?
Bei diesen eingangs erwähnten Machtspielen spielen die Egos der Erwachsenen. Es schreit aus einem Erwachsenen heraus als ein „Ja gut, dann mach ich es eben selber, ich brauche deine Hilfe nicht!“ Es schmeißt Teller auf den Boden. Manchmal sagt es auch einfach gar nichts, um durch Schweigen – wie es meint – Macht demonstrieren zu können.
Und gleichzeitig ist das Ego, obwohl es so eine beängstigende Macht über einen hat, nichts anders als ein kleines verletztes Kind in dir. Also geh achtsam mit ihm um.
Und, nein: Die Existenz des Egos entschuldigt nicht, dass wir uns alle mal mehr, mal weniger komplett bekloppt verhalten. Oder wie totale Arschlöcher aufführen, die die Welt ins Chaos reiten. Immer noch genügend saudumme, unnötige Reaktionen passieren auch, weil jemand wirklich nur drei Gehirnzellen hat. (Zumindest meiner Meinung nach). Aber das Ego erklärt vieles.
Hahaha. Jetzt durchschaue ich also, wann wie wo sich mein Ego meldet!
Wenn du erst einmal ein Bewusstsein für dein Ego gewonnen hast, wird das auch darüber passiert sein, dass du dich im Alltag beobachtet hast. Du bekommst immer mehr ein Gefühl dafür, wann du handelst – und wann es dich handelt, wenn du aus dem Affekt heraus reagierst, ohne genau zu wissen, warum.
Hallo Ego!
So bemerkst du, dass es gerade die Führung übernimmt:
Deine Reaktion sticht deutlich heraus, ist irgendwie krasser, vor allem im Vergleich zu anderen. Vielleicht ist deine Stimme anders, kippt, bricht weg, es kratzt im Hals, du musst dich auffallend oft räuspern. Du spürst körperliches Unwohlsein. Vielleicht brennt ein Feuer in dir wie bei Wut oder Ohnmacht, es kribbelt unangehm, du fängst an herumzuzappeln, obwohl du bis gerade eben still gesessen bist oder umgekehrt.
Was das Gefühl dabei auch gerne macht, ist eine Enge, vor allem im Brustbereich.
Natürlich äußert sich das Ego immer individuell, aber das scheinen allgemein nicht gerade unbekannte Symptome zu sein.
Mach dann eines, wenn du was machen willst: Halt inne. Werde still. Atme. Länger aus als ein, und das länger als drei Atemzüge. Verschaffe dir Zeit, nicht aus dem Affekt heraus zu reagieren. Es ist okay, das Ego zu fühlen, aber weniger okay, aus dem Ego heraus etwas zu machen. Ganz nebenbei bewirkt diese Atmung, dass sich dein Nervensystem beruhigt.**
Und was, wenn ich das Ego bei anderen entlarve?
Jetzt, wo du den kleinen Spickzettel hast, wie du das Ego entlarven kannst, und selbst das Bewusstsein dafür geschärft hast, wirst du es bei anderen natürlich auch immer häufiger entdecken – oder das zumindest meinen. (Wahrnehmung und so)
Wenn du dann meinst, clever anmerken zu können: „Aus dir spricht gerade nur dein Ego!“, dann viel Spaß. Eine neue Identität lässt sich nicht so leicht beantragen, ein Gesicht nicht so leicht rekonstruieren 😉 Dieser Satz hat unheimliches Konfliktpotenzial. Mit ihm kratzt du nicht nur an der Achillesferse des anderen, du steckst sie damit in den Fleischwolf. Heraus kommt dann ein Monster, das sich aus Todesangst heraus noch einmal RICHTIG aufbäumt. Es muss sich jetzt verteidigen, es geht fürs Ego um alles!
„Was meinst du denn, du Arsch!
ein verletztes Ego
Das ist nicht mein Ego, natürlich bin das ich.
Ach, halt doch einfach die Fresse.
Du bist eh einfach nur DUMM.
Geh jetzt! Ach, ich gehe. Ich will dich jetzt nimmer sehen.“
Es wird Beziehungen geben, in denen ihr alle – also du, dein Gegenüber und eure beiden Egos, denn deines ist ja auch immer noch dabei – aushaltet und ein Geschrei / Gespräch riskieren könnt.
In der Regel solltest du das für dich behalten, wenn du ein anderes Ego bemerkst. Du bist nicht in der Position, dich über das ausbrechende Ego eines Anderen zu erheben. Du hast ja selber auch eines. Pass jetzt einfach also auf, dass du selbst nicht auch dein Ego aufkeimen lässt. Oder, naja, zofft euch ordentlich, denn manchmal ist ein ordentlicher Streit auch geraderichtig und führt danach zu noch schöneren Spielereien.
Sonst gilt meistens: Du bist jetzt erwachsen. Du brauchst diesen Scheiß nicht mehr. Also lass dich möglichst nicht darauf ein.
Sind also alle Spiele schlecht?
Jetzt habe ich das Wort „Spiel“ so oft negativ besetzt, dass ich es wieder gutmachen will: Natürlich ist das Spiel als solches neutral bis wundervoll. Die anderen Spiele zwischen Erwachsenen ? oder eben die kindlich-naiven verspielten Momente, die man sich auch als Erwachsener beibehalten sollte. Das Spiel, ludus, ist eine leichtfüßige Komponente im Leben, die der Mensch braucht, gerade heute. Es ist ein Verbrechen, das Wort für andere wie „Machtspiel“ und „mit Menschen spielen“ (im bösen Sinne gemeint) überhaupt generiert zu haben. Aber nun ist es eben auch in der Form da. Wo kommt eigentlich das Wort „Luder“ her? Na, zum Glück kann man auch das zweideutig verwenden!
Egos können mal spielen, weil sie es nich besser wissen. Aber mit Menschen, mit Menschen spielt man nicht. Das machen nur kranke Egos.
Und was das Ego sicher auch cool und heilsam findet: Das Spiel in seiner kindlichsten, naivsten Form. Schaukle mal, wenn du mal wieder an einem Spielplatz vorbeikommst. Jetzt darf man ja wieder, die Zeiten des krassesten Lockdowns sind vorbei! Hol dein Backgammon oder Mensch-Ärger-Dich-Nicht raus. Probier mal Impro-Theater. Oder spiel mal wieder Federball oder Tischtennis, nicht wegen der Punkte, sondern weil es einfach Spaß macht.
Ein gutes Spiel sollte Leichtigkeit vermitteln.
Viel Leichtes im Herz macht es dem Schweren schwerer, sich auszubreiten.
Und jetzt bist du dran!
Genug geschrieben. Und genügend Themen auf einmal in einen Artikel gequetscht!
Welche Erfahrung hast du mit dem Ego gemacht, vor allem mit deinem eigenen? Hast du dein(e) Muster schon gefunden? Welches Spiel ist Dir am liebsten? Schreib es mir gerne in die Kommentare. Bedenke bitte nur, dass das hier ein für alle einsehbares Blog und kein FSK 18 ist 😉 Und sollte ich mich bei dem psychologischen Part vertan haben, korrigiert mich gerne. Eric Berne gelesen zu haben ist wie gesagt ewig her.
PS: Und weil es nicht reicht, in einen Artikel Spiele + das Ego unterzubringen, stelle ich dir im heutigen Artikelbild meinen neuen Mitbewohner, den Affen Lasse Lauser vor. Hallo Interior-Design-Aspekt on top! Denn so ein hübsches Spielzeug, das geht immer zum Spielen, erst recht, wenn es so ein süßer Designklassiker ist. Du siehst höchstvermutlich ab sofort mehr von ihm, wenn du mir auf Instagram folgst. Das tut uns allen gut, #lasselauser, @auxkvisit und meinem Ego. Auch wenn ich das in dem Kontext wieder etwas anders verwenden würde …
Quellen und ergänzende Informationen
*Eric Berne: Spiele der Erwachsenen; Rowolth Taschenbuch Verlag, 1970 – 34. Auflage Mai 2001 „Ja, aber“ heißt bei Eric Berne „Warum nicht – ja aber“ (WANJA-Spiel), in oben genannter Ausgabe ab Seite 151 zu lesen. Bei Eric Berne ist das, was ich als „Ego“ bezeichne, das „Kindheits-Ich“.
Eric Berne [1910–1970, Kanada], Psychiater, entwickelte die Transaktions-Analyse und hatte zigmal mehr Ahnung als ich von der menschlichen Psychologie. Ich habe hier mein angelesenes Halbwissen so mit anderem angelesen Halbwissen vermischt, dass es für mich als Ganzes Sinn macht.
**Gib für mehr Informationen Vagusnerv oder Parasympathicus bei Google ein. Daher hilft Yoga da auch gut mit speziellen Atemtechniken (Pranayama). Dass diese Art der Atmung den Vagus-Nerv stimuliert, steht auch in der aktuellen Ausgabe der SOUL SISTER in einem für ein „Frauenmagazin“ überraschend ausführlichen Artikel.
***Neale Donald Walsch: Wenn alles sich verändert, ändere alles; Goldmann Verlag, 2. Auflage 2013, ab Seite 108
4 Kommentare
Hallo Miriam, mega guter Text und Bilder zum Thema Ego. Text und Illustrationen berühren mich sehr.
Also mein Ego war bisher einfach ein extrem anstrengender Parasit bei mir, ja, so bezeichne ich es ganz ehrlich. Es (ich sage DAS Ego) treibt mich zu übereilten Handlungen, zu riesigen Erwartungen in andere Menschen, zu grossem inneren Druck, allem zu entsprechen, was sich andere wünschen, nur um geliebt zu werden, und, es hält mich vom Fühlen ab, vom Fühlen, was für mich richtig ist und für mich stimmt. Die Geschichte der Entstehung des Ego, wie du sie beschreibst, gefällt mir sehr gut. Ich habe gerade angefangen mir zu überlegen, was mir mein Ego eigentlich alles sagt. Das Ego ist gleichzeitig alle Glaubenssätze, die ich als Kind über mich zu glauben begann und die punktgenau gleichzeitig entstandene Bedürftigkeit nach Liebe, Wertschätzung, Bestätigung. Es ist eben gleichzeitig das “ich darf so nicht sein, ich bin unfähig, ich schaffe es nicht, dass man mich liebt, ich bin nicht liebenswert” und das “bitte liebt mich endlich so wie ich bin”. Im Ego sind diese beiden Kräfte. So nehme ich es wahr. Gerade wage ich es, in Beziehung zu einem Mann zu gehen und dabei bäumt sich mein Ego auf wie… wie ein Rudel ausgewachsener aufgepeitschter Gorillas. Und das Rudel Gorilla will beides, einerseits mir bestätigen, dass diese schmerzvollen Glaubenssätze über mich stimmen UND unbedingt geliebt und bestätigt werden.
Danke für diese Anregung mit deinem ausgezeichneten Blog!!
Liebe Annette,
ich danke dir von Herzen für deinen schönen und so persönlichen Kommentar! Sich das eigene Ego zugestehen ist ja „nur° der erste Schritt, das offen zu artikulieren ein ganz großer zweiter. Aber letztlich ist es eben so menschlich und üblich. Gerade das Thema mit dem „nicht liebenswert genug sein“ scheint weit verbreitet zu sein. Ich kenne es ja auch. Spätestens in einer Beziehung werden solche Themen dann richtig krass durchgeschüttelt, wie du es schon beschreibst. Deswegen sind Beziehungen auch so etwas wunderbares, weil wir dort so viel mehr auch über uns selbst lernen können. Ich wünsche dir für deinen neuen Kontakt alles Gute, und dass die Gorillas mal ein bisschen chillen. Immerhin hast du schon bemerkt, welchen Affentanz sie aufführen – also können sie jetzt Ruhe geben.
Ich wünsch dir noch einen schönen Tag und freu mich, dass dir dieser BLog so viel Freude bereitet! Das motiviert mich jetzt auch, mal wieder etwas zu schreiben.
Danke für den Artikel 🙂
Danke für dein Danke 🙂