Das Himmelgrün ist eines der neusten Cafés in Augsburg, in das man wunderbar zum Brunchen gehen kann. Es gehört zur Biobäckerei Schubert, entsprechende Qualität könnt Ihr also bei Eurem Frühstück oder Mittagessen erwarten. Auch für Veganer ist gesorgt (diese ordern dann zum Beispiel „Ich ess Blumen“) und für die Leute, die etwas gluten-, laktose und allesmögliche-frei brauchen. Der wirkliche Star dieses Cafés ist aber – neben dem besten Kaffee der Stadt – das fabelhafte Ambiente.
Perfektes Industrie-Grellpastell-Ambiente drinnen & draussen
Außen: Alte Backstein-Industrie. Wir befinden uns immerhin im ehemaligen Schlachtviertel (und verdrängen schnell, welche eventuellen Auswirkungen das auf das Feng Shui da haben könnte). Wer Fabrik-Charme liebt, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten, da man von der Terrasse aus einen wunderbaren Ausblick auf die alten Bauten hat.
Der Name im Himmelgrün ist übrigens Programm! Bevor ich lange labere: Schaut Euch die Fotos an. (Leider nur von der iPhone-Knippse. Dass ich drüber bloggen könnte, habe ich erst vor Ort gecheckt. Ich lerne ja noch.) Ich stand stand mit Schnappatmung drinnen, weil … der Raum, so hoch … und so hell … und dann ist da so viel türkis … und die drölf Millionen gelben Lampen … ich würde das meiste davon gerne bitte haben wollen. Meine Freundinnen und ich saßen allerdings bei dem damals noch so fantastischen Wetter draußen, wo es überraschend ruhig war. Auch wenn es recht voll ist, hat man nicht das Gefühl, aufeinander zu sitzen. Gleichzeitig ist es dennoch überraschend „privat“ dort. Vielleicht auch, weil eben nicht ständig Servicepersonal herumwuselt: Das Essen holt man sich nämlich selbst.
Das Essen im Himmelgrün: sosolala lecker, aber immerhin bio!
Eins vorab: Der Kaffee ist der Beste, den Ihr in Augsburg bekommen könnt (ich hatte den Milchkaffee mit milchiger Milch). Bei meinem Frühstück („Von allem etwas“) hatte ich nichts zu meckern, die Menge war genau richtig, die Auswahl war okay-solide-lecker, kein oh-wow-Geschmackserlebnis. Brot kann man sich bis 15.00 Uhr nachholen, wie man lustig ist, und hat dabei volle Auswahl an einem hübschen Brot-Buffet mit dem – ich behaupte mal – größten Schneidebrett inklusive Bröselauffänger der Welt. Und das ganze auf zierlichen Barockstelzen.
Nach dem Frühstück hatte ich auch noch Platz für einen Mini-Gugelhupf. Der ein bisschen hübscher aussah, als er geschmeckt hat (er war ziemlich trocken); ähnlich verhielt es sich auch mit dem Käsekuchen einer Freundin (schmeckte so ungefähr nach nichts). Ich weiß nicht, wie gut die anderen Sachen sind und finde die Preise für Bio-Qualität zwar durchaus gerechtfertigt, hätte es mir insgesamt aber etwas leckerer vorgestellt. Da die Sonne aber schien, die Stimmung super war und es beim Brunchen ja auch immer ein bisschen mehr um das Erlebnis als solches als nur ums Essen geht, kann ich darüber hinwegsehen, es aber eben auch nicht vollständig unkommentiert lassen. Ich werde sicher noch öfter hin und mich weiter durchs Sortiment testen und hoffe, dass es dann besser schmeckt! Und dass sie mich aus Versehen mal einsperren.
Update: Mittlerweile war ich auch zum Mittagessen da und kann den Avocado-Toast besten Gewissens empfehlen. Die Variante mit Räuchertofu ist echt lecker.
Geheimtipp am Rande
Geht doch mal mit Eurem Date zum Brunchen ins Himmelgrün. Es sei denn, er heißt Jerry.
Impressionen
Die Brottheke steht – wie praktisch – mittendrin (das Ding mit den barocken Beinen)
Die Anreise zum Himmelgrün
Ein großer Wermutstropfen – und diese Sache habe ich gemeinerweise bewusst bis zum Ende aufgespart: Das Himmelgrün liegt doch einigermaßen ab vom Schuss. Gelegen im Schlachthof am Schäffflerbach, kommt man mit den Öffentlichen nicht so ohne Weiteres hin. Nimmt man die Tram (Linie 1, Ausstieg Berliner Allee), muss man noch mit einem viertelstündigen Fußmarsch rechnen. Aber die Anreise lohnt sich erst recht, wenn man sich dann durchfrisst. Die Nachtstallung liegt ja auch gleich daneben, und die Kälberhalle und und und …
Wer noch etwas Kultur will, ist nach ca. 6 Minuten Fußmarsch das Sensemble Theater. Kleinere Kulturprogramme, zum Beispiel musikalische, sind übrigens auch immer wieder im Himmelgrün selbst gegeben. Neu im Areal ist ein Lampenladen – für Leute, in deren Geldbörse es noch nicht total dunkel ist.
Öffnungszeiten, Adresse & weitere Infos
Montag bis Freitag von 7.00 bis 18.00 Uhr
Samstag bis Sonntag 8.00 bis 17.00 Uhr
Am alten Schlachthof 9 (Berliner Allee 40)
86153 Augsburg
Tel: 0821.455 93 766
Parkplätze vorhanden
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