Letztes Jahr habe ich bereits Blut geleckt auf einem Yoga-Festival – und diese Tatsache heimlich, still und leise an Euch vorbeigeschleust. Ich dachte, ich könne es jederzeit nachholen – etwa dieses Jahr. Zeitgleich zum Cat and Cow, das mir letztes Jahr das rotverschmierte Schnäuzchen beschert hat, fand dieses Jahr jedoch das Meyouga Festival hier in Augsburg statt. HOI!! Ein Yoga-Festival hier in Augsburg?! Dafür ließ ich doch glatt mein geliebtes Cat and Cow sausen. Wann hat man sonst schon einmal die Chance auf ein Yogafestival direkt in der Heimatstadt?
Ob diese Rechnung aufgegangen ist?
Transparenzhinweis:
Ich durfte kostenlos teilnehmen, im Gegenzug schreibe ich hier.
Meine Meinung ist davon natürlich unbeeindruckt.
Hoi! Ein Yoga-Festival direkt in Datschiburg!
Aus der erwähnten Erfahrung heraus – eben dem Cat and Cow – ist es zweifelsohne tückisch, übers Meyouga zu berichten: Für mich persönlich liegt es nun leider auf der Hand, die beiden Festivals miteinander zu vergleichen. Vergleiche sind grundsätzlich gefährlich bis gemein. Zudem ist das Cat and Cow schon über einige Jährchen etabliert, während das Meyouga Festival nun zum ersten Mal stattfand. Ich möchte mir Vergleiche also verkneifen, aber ganz klappen wird es leider nicht …
Am 6. und 7. Juli 2024 fand das Meyouga also zum ersten Mal statt. Der Ort der Veranstaltung könnte schöner kaum sein: Das Alte Gaswerk in Augsburg hat schon früher mit dem Grenzenlos-Festival – quasi ein Mini-Tollwood – als alternatives Festivalgelände geglänzt. Und vom Modular kennen wir Augsburger es auch nur zu gut. Ich persönlich noch dazu, weil ich bis vor Kurzem dort gearbeitet habe.
Aber wie macht sich nun ein Yoga-Festival auf dem Gaswerk-Gelände?
– Aufs Bild klicken für die volle Ansicht! –
Ein Yoga-Festival auf dem Gaswerk-Gelände?
Einzelne Ecken waren wirklich liebevoll gestaltet: Traumfänger hier, Makramee da und überall Wimpelketten und Lichterketten. Das sah echt süß hippiemäßig und harmonisch aus!
Im Bereich der Bühne lagen wunderschöne Decken und Kissen bereit, es sich dort gemütlich zu machen. Einzelne Massage-Stände waren passend herausgeputzt.
Härter hatten es die Büdchen-Besitzer: In der prallen Mittagssonne war es sicherlich mühsam, Samstag Nachmittag auf dem Schotter-Platz ohne nennenswerten Schatten durchzuhalten. Dafür wehte abends ein umso stärkeres Lüftchen 😉 Und später sorgte Regen für Abkühlung – wie es sich für ein Festival nunmal gehört!
Die Yoga-Areale fanden überwiegend auf den Wiesen statt. An dieser Stelle komme ich leider nicht darum herum, einen auf Augsburger Grantlerin zu machen: Zwei Spaces – Wasser und Feuer – lagen unglücklicherweise unmittelbar nebeneinander. Die Yoga-Lehrerinnen bzw. ihre Stimmen übers Mikrofon duellierten also gleichzeitig um die Aufmerksamkeit.
Mich persönlich macht sowas kirre, mein Gehirn flippt schon bei zwei gleichzeitigen Gesprächen aus. Dort hätte ich persönlich schon mal kein Yoga machen können. Immerhin: Die Allermeisten scheint das nicht gestört zu haben
Ein Yoga-Space lag schön akustisch einzeln für sich abgetrennt gut versteckt hinterm Gasturm. Problem hier jedoch: Der Untergrund war einfach der pure Kies-Schotter-Weg. Da ich Schlauerle nur mit einem Baumwolltuch unterwegs war, hätte ich hier also auch kein Yoga machen können. Wobei: Eigentlich wäre das ja eine super Shakti-Matte gewesen … 🤪
Learning für alle: Wenn das Meyouga wieder stattfindet – nehmt auf jeden Fall eine gut gepolsterte Yoga-Matte mit!
Über die kleineren Bereiche für Yoga und auch Zeremonien kann ich nicht meckern, außer dass sie klein, mittendrin und somit absolut einsehbar waren. Ich selbst habe noch nicht genügend Entspannung und Laissez-Faire integriert, als dass mir das überhaupt gar nix ausmachen würde, wenn ich Gesichtsyoga mache und neben mir Leute vorbeilaufen, die selbst gerade keinen Gesichtsclown praktizieren …
Ein paar auxkvisite Ideen fürs nächste Mal
In Summe war ich davon, wie das Areal genutzt wurde, leider enttäuscht. Das Gelände vom Gaswerk ist riiiiieeeeesig und gibt eigentlich enorm viel her. Für meinen Geschmack hätte man besser den Platz von einem Yoga-Space und dem Foodtruck tauschen können. Aber gut – dann kommt das nächste Hochsensibelchen daher und beschwert sich, dass es neben Essensgeruch kein Yoga machen kann 😅
Immerhin war es auch das erste Mal, dass das Meyouga stattgefunden hat. Wenn man noch nicht weiß, wie viele Besucher effektiv kommen und auch nicht unbedingt gleich diiiieeeee Gelder zur Verfügung hat, kann man natürlich nicht das komplette Gaswerk in Beschlag nehmen. Das ist mir schon klar. Es ist super, dass Augsburg überhaupt mal sein eigenes Yoga-Festival hat! Das weiß ich echt zu schätzen.
Es hätte dem Flair aber gut getan, ein bisschen weniger Stadtwerke und dafür mehr neutrale Buden zu haben. Aber gut: „Isse Gaswerk, isse Stadtwerke“ – die zwei sind unmittelbar miteinander verwoben wie die Fäden der schönen Traumfänger …
Fürs Flair abträglich fand ich es auch, dass es nur papierne Festivalbändchen gab. Oder bin ich die Einzige, die ihr Festival-Bändchen gerne den ganzen Sommer über am Handgelenk hofiert?
Hie und da hätte man einfach mehr durchgestalten können: die eben erwähnten Bändchen eben; Programm-Flyer wären sicher nicht verkehrt gewesen, auch wenn heute alles digitaler wird … oder zumindest mal eine groß ausgedruckte Timetable.
Wenn mich nicht alles irrt, hing am Portal vom Gaswerk auch kein einziges Plakat der Veranstaltung oder sowas wie ein Leitsystem (und seien es nur Kreidemalereien auf dem Boden) oder eine Tafel. Wer angekommen ist, war also erst mal etwas lost auf dem riesigen Gaswerk-Gelände. Ich hatte den Vorteil, die Gegend zu kennen.
Angebotene Kurse & Inhalte
Das Angebot an Yoga-Kursen war durchaus abwechslungsreich: Fordernde Flows gab’s ebenso wie entspannende Sound-Sessions. Für die musikalische Untermalung war natürlich auch gesorgt.
Wer sich rechtzeitig angemeldet hatte, konnte auch bei einzelnen Zeremonien (Kakao oder Tee) teilnehmen. Eine Tatsache, die wohl nicht bei allen angekommen war, wie ich einigen enttäuschten Mienen entnehmen konnte. In Sachen Organisationsaufwand aber absolut verständlich!
Exotischer Mampf
Dass der einzige Foodtruck mit der Menge Leute ein bisschen Koordinationsprobleme hatte, wussten die freundlichen Frauen mit ganz viel Charme wettzumachen! Ich hatte die Frühlingsrollen – zwei gewaltige Oschis, die für den Nachmittag locker gereicht haben.
Wer wirklich zwei Tage die ganze Zeit da war, hätte vermutlich mehr Angebot gebraucht. Also mindestens zwei Foodtrucks.
Wolle Lotus kaufen? 𑁍
Bei den Ständen gab es, was man auf einem Yoga-Hippie-Festival erwartet: Schöne Steine, Essenzen, Räucherwerk, Yoga-Utensilien und Klangschalen. Ich durfte erfahren, wie der Sommer klingt (wun-der-schön!) und dass Klangschalen ja gar nicht gestimmt sind! Da bin ich die längste Zeit einem Irrtum aufgesessen …
Wo wir schon bei Irrtümern sind: Ich selbst hätte viel mehr ins Gespräch mit den Anwesenden gehen müssen, wie eben mit Christina Braun vom Klanghüterin-Stand. [Verlinkung unbezahlt] Vielleicht hätte ich dann mehr Vibes vom Meyouga Festival mitnehmen können. Ich war aber leider gnatschig ab der ersten Sekunde und bin aus diesem Modus nicht mehr rausgekommen. 🙈
Denn mein allererster, unmittelbarer Festival-Eindruck war: DAS soll schon alles gewesen sein? Und eine Millisekunde danach: DAFÜR hab ich mein Cat and Cow sausen lassen?
– Sorry sorry, ich komm nicht ums Vergleichen rum!
Das macht meine gleich vierfache analytische, detailverliebte Jungfrau-Betonung.
Ich will nicht ungerecht sein, mir aber auch mit meinem Bericht treu bleiben … –
Versteht bitte aus diesem Hintergrund heraus meine Reaktion über das Meyouga Festival. Ich möchte Euch hier ehrlich berichten, und so war eben mein ganz eigener Eindruck.
So angenehm entspannt, wie es insgesamt zuging auf dem Festival, war ich aber sicher die Einzige, die das so empfunden hat 🙂
Fazit
Die Fotos sagen ja schon einiges, auch wenn ich oft zu verschämt gekippst hatte. Zumal ich nicht offensichtlich nach Presse aussah, wollte ich nicht so direkt auf die Leute halten, die ja immerhin zum Yoga-Machen und Entspannen aufs Festival gegangen sind.
Nachträglich finde ich: Das Meyouga sieht in Summe gut aus! Und die Anwesenden schienen alle glücklich.
Für den Anfang ist das Meyouga Festival sicherlich geglückt, und wer weiß: Vielleicht ist es in ein paar Jahren genau so eine runde Sache wie zum Beispiel das Cat and Cow. Wobei es ohne die Möglichkeit zu Campen natürlich immer ein bisserl anders sein wird … 🥲
Also: Wer unvoreingenommen aufs Meyouga geht, kann es gewiss genießen und total daraus schöpfen. Für wen das Meyouga das erste Yoga-Festival überhaupt war, der fand es sicher wunderbar! Warst du da? Hinterlass deinen Eindruck bitte in den Kommentaren!
Ich bin dafür aufgeschlossen, nächstes Jahr mit diesem Hintergrundwissen und einer dicken Yogamatte wieder hinzugehen. Aber nur, wenn es nicht wieder zeitgleich zum Cat and Cow stattfindet 😉
Abschließend noch ein paar Impressionen …
Wie immer gilt: Ich habe so gut es geht darauf geachtet, nur Gruppen zu knippsen und die möglichst von hinten, damit sich niemand der Teilnehmer unangenehm berührt fühlt 😉 Solltest du mit einem Bild unzufrieden sein und es entfernt haben wollen, gib mir einfach Bescheid!
4 Kommentare
Mehrzweckwiese (die beim Ofenhaus) Blickrichtung einzäunen – gibt einen super Campingplatz 🙂 (ist vermutlich niemals genehmigungsfähig, aber man wird doch noch träumen dürfen). Die Wiese bei der Garage dann als zusätzlichen Space, Obstwiese und hinter der Direktorenvilla auch viel Grün für Yoga, alles andere im Kulturhof. Und/Oder den Gasbehälter nutzen als Indoor-Space, wenn das Wetter nicht mitmacht.
Alles tiptop Ideen! 🤩 Damit qualifizierst du dich direkt fürs nächste Jahr. Jetzt musst du nur noch Yoga lernen! Oder übst du das längst heimlich irgendwo hinter einem Apfelbaum …
Ich hab schon das Anfängervideo von Mady Morrison durchgeturnt, reicht das? 😉
😱 Das glaub ich erst, wenn ich’s seh!
Gibt’s noch die Yogalehrerin, die auf dem Gasgelände afterwork Stunden feilbietet? Für so ein „Yogafestival“ würd ich nochmal vorbeikommen 😉