😐 Ein trauriges Smiley – und : | das Wiederholungszeichen bei Noten. Passt beides. Denn leider, leider ist seit heute das Modular Festival schon wieder zu Ende und ich und drölfzig andere Begeisterte fordern: #modularjedesjahr!
Wieso wollen wir #modularjedesjahr?
Weil das Modular 2015 genial war, na klar! Vermutlich war Puppet on a String bereits ein würdiges Intro. Freitag und Samstag (zumindest ¾ davon, bis uns das Wetter einen Schlussstrich ausgerechnet durch Sizarr machte, ich knurre immer noch!) verwöhnte und quälte uns die Sonne gleichermaßen und ließ uns das vegane Eis in der Waffel schnell über die Finger rinnen. Gestöhnt haben wir, Radler/Wasser/Limo/Hauptsacheflüssig gesoffen wie die Irren und uns in den Schatten der Bäume geflüchtet. Wir lagen auf dem Gras, manchmal roch es auch danach; wir drehten gemütliche Runden durch den hippieesquen Basar, wunderschön gestaltet von Bring Your Own Elephant, verputzten Fritten (mit Vorliebe die süßkartoffeligen) und/oder Burger, um nach der und-Kombination wiederum halbtot im Gras zu liegen. Wir tanzten, töteten dabei aus Versehen Gänseblümchen und hatten immer, immer, immer Musik im Ohr. Es sei denn, wir waren unter 1 Jahr alt, die hatten zum Glück meistens brav Hörschutz drauf und haben selbst von Haftbefehl nur ein sanftes Summen gehört.
Auxkvisite Highlights
Adulescens
Schon beim Stereowald letztes Jahr dachte ich, dass Adulescens eine Band komplett nach meinem Geschmack ist: Melancholisch-atmosphärisch verdichtet und eine Stimme, die selbst bei 32°C Gänsehaut macht. Ich möchte das Publikum ein bisschen dafür abwatschen, dass es da nicht so abgegangen ist wie bei anderen Bands. Aber gut, Geschmäcker und so. Ich mochte sie sehr und ließ mich trotz gefühlt 38°C und schwarzen Klamotten zum Tanzen hinreißen.
Zur offiziellen Seite von Adulescens
Isabelle Pabst
Huch, ist Beth Gibbons hier? Schnell war unser Lieblingsplatz am frühen heißen Samstag Nachmittag gefunden: Im Schutz des Schattens, eingelullt von Isabelles schöner Stimme. Sie hätte gerne länger singen können. Muss das alles so knapp getaktet sein? Isabelle, bringst Du bitte bald ein Album raus?
Zur offiziellen Seite von Isabelle Pabst
Der Bazar
So möchte man das Grenzenlos oder Tollwood haben: Klein, überschaubar, hübsch hippieesque gestaltet. Kunst directly into your face von In Your Face, die üblichen Verdächtigen der alternativen Kultur- und Kunstszene Augsburgs wie Grand Hotel, Bike Kitchen, City Café, zum slow shoppen auch Onimos und ein paar Schmuckstände waren natürlich auch da. Ich fühlte mich wie ein einem Märchenwald, denn ein Eisbär war denn auch noch da. Aber der wäre mal lieber ein echter Eisbär gewesen, dann hätte Greenpeace nicht von ihm verlangt, dass er bei diesen Temperaturen arbeiten muss.
Dass dieses magische Eckchen jetzt nicht mehr da sein soll: Oh no!
Die Süßkartoffelfritten
Ich: „Einmal die Fritten bitte!“
Schwarze-Kisten-Mädel: „Was?“
Ich: „Die Frit-ten!“
S-K-M: „Waaas?“
Ich: „Die … Pommes!“
S-K-M ruft nach hinten zur Küche: „Einmal Fritten!“
Das vegane Eis
Echt lecker-lecker. Ich hoffe sehr für den armen Eisbären, dass er auch mal eins bekommen hat. Das schmeckte nämlich intensiv-sahniger als so manch „normales Eis“. Leider weiß ich gar nicht mehr genau, wer das angeboten hat. Wessen Erinnerungsvermögen ist nicht davongeschmolzen und wer kann mir das noch sagen?
Der Poetry Slam
Bislang war ich noch nie auf einem Slam. Trotzdem würde ich mal behaupten: Der war spitze. Meine slam-erfahrene Begleitung meinte, das wäre die Crème de la Crème gewesen und kaum mehr zu toppen. Wie auch, so abwechslungsreich, wie das war! Ich schwanke immer noch, wen ich am besten fand: Alex Burkhard, weil die Texte den Nagel so auf den Kopf und in die Seele trafen; der offizielle Sieger Bumillo, weil seine Texte einfach Biff hatten (ja, Biff! siehe Video – das ist allerdings vom Bayern-Slam 2014, der Beitrag war aber der gleiche); Andreas in der Au, weil verpatzte Pirouetten einfach sausympathisch sind.
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Sizarr
Sizarr kann ja leider nur in der Theorie zu den Highlights gehören. Weil das perfekte Sommerwetter dummerweise schwere Gewitterwolken nach sich zog, hörten wir auf dem Modular nichts mehr von ihnen, sondern nur ein weniger melodisches Krawumm vom Himmel.
Hat sich die Moderatorin vom KanalC nun versprochen oder haben wir uns verhört, als es hieß „Die kommen dann nächtes Jahr“? GIBT ES EIN MODULAR 2016? Ich flüchtete da leider schon zusammen mit anderen hundert Schlauen zur Tram. Immerhin konnten wir da nicht mehr umkippen, so Po an Po und Nase an Ellbogen und ich mit beiden Händen oben mittendrin, weil kein Platz mehr da war, die wieder zu senken.
Modular nächstes Jahr bitteschön gefälligst!
Weil es ein fantastisches Festival war. Friedlich-freundlich ging es zu auf dem Modular. Die einzige „Pöbelei“, die ich mitbekommen habe, war ein entnervtes „Waaas, der Nachtbus kostet 2,50? Das sind fünf Mark!“ im Bus danach Freitag nachts. Dass wir ohne mit der Wimper zu zucken das Zehnfache fürs Modular gezahlt haben, sagt doch alles. Ich lass aus Pseudoprotest für ein #modularjedesjahr einfach mal meinen Modular-Lack dran, bis er abgesplittert ist. Vielleicht bringt das ja was.
Ach, übrigens:
Sicher habe ich 23849028 tolle Sachen vergessen zu erwähnen (die Workshops, die Diskussionen rund um Popkultur-Themen in Augsburg; dass Volunteers geduldig die Menge Leute und Hitze ausgehalten haben, die Skater, die mutigen Inswasserhopser, die zahlreichen anderen tollen Bands …). Mit #mf15 bzw. #modular und natürlich auf modular-festival.de findet Ihr weiteres Material.
Sollte ich irgendjemanden auf einem meiner Bilder haben, der das hier nicht haben will: Sagt einfach Bescheid.