Offiziell dauert es noch 153 Tage, bis der Sommer beginnt. Inspiriert vom Sonnenschein ist es aber schon heute Zeit für eine geballte Ladung Vorfreude auf den Sommer in Augsburg.
Sommer-Hotspot in Augsburg #1:
Schmelzen auf den Kiesbänken am Lech
Seine Position suchen, in der kein Stein mehr drückt, und dann regungslos liegen bleiben, bis … ja, bis was eigentlich? Bis der Durst zu groß ist und die blöde Flasche viel zu weit weg liegt? Die Blase drückt? Bis es einfach doch viel zu heiß ist – einen Schirm mitnehmen macht Sinn! Oder bis man heim will – aber warum sollte man das eigentlich? Ist doch echt schön da. Ach so: Die Wertach haben wir ja auch noch. Und ein paar Seen außenrum. Die Augsburger liegen also nicht alle aufeinander. Außer am Kuhsee vielleicht. Aber wer da hingeht, ist selbst schuld.
Update 2020: Mein neuster liebster Sommer-Hotspot in Augsburg ist definitiv die Wertach. Die ist quasi der Lech in kleiner und seit meinem Umzug nach Pfersee besser zu erreichen – und kuschliger!
Sonne atmen auf dem Sonnendeck
Das Wunderbare am Sonnendeck: Während ein Großteil der Altstadt – den Rathausplatz mal ausgenommen – ab einer gewissen Uhrzeit im Schatten verschwindet, ist das Sonnendeck darüber wortwörtlich erhaben. Faszinierend: Auf dem Weg dahin passiert man europäische Hauptstädte! Ja, das geht, auch im kleinen Augsburg. Etwas Feines zu Trinken gibt es an der Bar; etwas zu Essen kann man sich mittlerweile bestellen oder – 2015 hoffentlich immer noch – einfach auch selbst mitnehmen. Schnell sein lohnt sich, damit man eines der Himmelbetten erwischt! Und nicht vergessen: Ein Paar Zweitschuhe, die einsiffen dürfen, sind da eine durchaus raffinierte Sache. Wer will, kann natürlich aber auch mit sexy Absatz im Sand versinken.
Was Feines trinken – überall in der Altstadt
Entweder eine selbstgemachte Himbeerlimonade im Elements (dem Dating-Café Nummer 1!) oder – eigentlich noch besser – ein Virgin Caipi (Bild wird nachgeliefert, aber den trinke ich nunmal lieber, als ihn zu fotografieren!). Nette Ecken mit netteren Gesöffen gibt es natürlich gefühlt Tausende. Über 965 davon werde ich versuchen zu berichten. Ich muss eh noch herausfinden, wo es den besten Gin Tonic gibt. Und Virgin Capi. Und Maracujaschorle. Was natürlich auch immer geht, ist ein Milchkaffee oder Eistee aus dem Powwow, direkt am Rathausplatz konsumiert. Dass das unausweichlich zu DEM Augsburger Café gehört, merkt man spätestens, wenn man seinen Becher wegschmeißen will. Dann darf man damit Tetris spielen. Können die sich bitte mal eine Alternative überlegen – Augsburger Nachhaltigkeitspreis und so?
… oder essen.
Biergärten gibt es sicher ganz nette, aber ich lege meinen Fokus lieber auf Draußensitzmöglichkeiten, die außer Bier (bäh!), Brotzeit und Wurstsalat mehr zu bieten haben. Letztes Jahr neu entstanden, neu entdeckt und für meinen Geschmack ziemlich lecker und auch sehenswert: die Nachtstallung. Liegt ein bisschen ab vom Schuss, sollte man aber trotzdem mal sehen. Die ist so toll, dass sie mal einen extra Bericht wert sein wird.
Auf, auf in den Park!
Auxburg hat ein paar wirklich schöne Parks: Zum Beispiel am Dom – und dahinter (den Fronhof), den Wittelsbacher Park, den am Roten Tor … Richtig viel Grün gibt es natürlich im und rund um den Siebentischwald. Dort versteckt sich das Parkhäusl mit einem Kuchenangebot, das holla-die-Waldfee-mäßig lecker ist. In den Fronhof nimmt man sich am besten etwas Leckeres mit. Ich habe die stille Vermutung, dass das mit der beliebteste Picknickort in Augsburg ist. Verständlich wäre das auf jeden Fall. Hunde dürfen dort übrigens nicht mit; eine Katze habe ich dort aber schon gesichtet.
Spazieren durch die Stadt
Das kann man natürlich immer, aber besonders charmant wirken Augsburgs Gässchen einfach im Sommer. Hier gibt es keine sonderliche Empfehlung, außer, dass man sich lieber im Altstadtbereich aufhalten sollte als vielleicht im Univiertel. Und dann gilt einfach: Sich treiben lassen. Und sich (nicht) davon überraschen lassen, dass Augsburgs Straßen nie so verlaufen, wie man es sich denkt: Man will zum Beispiel nach rechts, und die Straße macht eine konsequente Linksbiegung, bis man irgendwo ganz wo anders herauskommt. Das ist ein bisschen typisch auxkvisit. Der Place to go ist natürlich die Altstadt.
Draußen feiern, tanzen, leben!
Es wird wieder eine Menge los sein – ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster und behaupte das mit gutem Gewissen. Stereowald, das Festival am Grubet in Aichach (aber kein bisschen weniger auxkvisit!) wird im August wieder stattfinden und hat die ersten Early-Bird-Tickets schon verkauft. Ich war kein frühes Vögelchen, werde aber sicher wieder mit dabei sein. Mit Anti-Mücken-Stift und einer Kamera, damit ich Euch Bilder davon zeigen kann. Und ich hoffe sehr, mir wieder den Bauch mit bayrischem Döner vollhauen zu können. Die Musik? Sehr gemischt. Das Publikum: Auch. Gerade deswegen äußerst angenehm und sehr relaxt. Das Modular wird auch wieder stattfinden, im Juni. Aufs Grenzenlos werden wir leider, leider verzichten müssen. Wer also Festival-Bands-Kunst-Alternativkram-Hippieschmuck-Falafel-Crepe-Atmosphäre haben will, wird eine Stadt weiterfahren müssen – nach München aufs Tollwood. Denn das Grenzenlos ist war eine Mini-Version davon. Wenigstens scheinen das auch die Veranstalter zu bedauern und machen das nicht nur nicht, um uns zu ärgern. Zu blöd, denn auf dem Tollwood bieten einige Fressstände nicht hundertprozentig das gleiche wie hier an, weil dort die Auflagen wegen bio-zertifiziert-blablup zu streng sind. Da sind die Auxburger mal lockerer! Und dann gibt’s das Übliche: Die lange Kunstnacht, Jazzsommer, das Augsburger Friedensfest und so weiter und so fort. Ich berichte, wenn es soweit ist und hoffe zudem auf viel, viel Neues.