Freitag Abend in Auxburg: Ich lasse mich von meiner Nase und Ohren leiten. Dass das so gut wie gestern Abend klappt und in einem, sorry für den pathetischen Begriff, rauschenden Konzert endet, hätte ich nicht erwartet. Dabei war alles anders oder vielmehr überhaupt nicht geplant, statt Plan A kam ich gleich zu Plan C und landete bei Plan D, oder war es doch schon eher I (für Intuition)?
Plan A? Plan C!
Nachdem der ursprüngliche Plan A – Freilufttheater – ins Wasser fiel, weil meine Spontaneität für spontane Freitagabendentscheidungen von Freundin Pandora R. Ü. S.*, deren weitere Namen Richtig Übel Spontan sind, etwas überstrapaziert wurde, entschied ich mich für Plan C: Das hippieesque Lager vom Grandhotel Cosmopolis auf der Wiese zwischen Textilmuseum und Provino Club. Freundin Philippine* verriet: Da kann man da Penisse gucken. Das ergab sich für sie eher zufällig und ist auch keinesfalls die Intention dieser Veranstaltung, aber wenn einer eben meint, er müsse da eine fahrradbetriebene Duschkabine testen und das verständlicherweise unbekleidet, dann kann das eben schon mal passieren. Eigentlich soll auf diesem Gelände für die paar Tage auf Fleisch und Alkohol verzichtet werden. Vielleicht dachte Philippine auch, für mich als Single wäre diese Information besonders interessant. Hingegangen wäre ich so oder so.
Ich mag Hippie-Kram (ich hätte ja auch am liebsten den Bazar vom Modular als neuen Stadtteil eingefordert) und finde das Konzept hinter der Peace-Konferenz höchst spannend und sympathisch: Veranstaltungen von jedem für jeden, von Meditation bis Kunst, Yoga bis Schauspielkurs – alles alternativ und intelligent, die Veranstalter und Teilnehmenden denken voraus, weiter, und die Namensgebung erschließt sich von selbst. Leider erwischte ich genau die unpassendste Zeit, und als ich ankam, waren alle Duscher weg, die Dusche selbst auch, und das einzige Hippiemäßige neben den leergeräumten Zelten waren die leeren Marmeladengläsern für die Getränke. Diese Recycling-Idee fand ich durchaus charmant. Die Bitte, das danach selbst zu spülen, auch. Die braune Plörre, die zum Spülen übrig war und meine Lippen beim Anblick gleich kribbeln ließ, ließ mich dann doch das Weite suchen, zumal ohnehin kaum mehr Publikum anwesend war. Ich beschloss, die Zeit lieber zum Photographieren zu nutzen. Wer das Textilmuseum TIM und sein Viertel kennt, weiß: Grunge galore gibt es in Auxburg vor allem da. Ich stelle fest, dass das Gelände so verschlafen war, wie ich mich fühlte, nach der Konfrontation mit dem leergefegten Konferenzgelände. Gute Nacht, TIM! Ich hätte niemals gedacht, dass ich an diesem Abend noch richtig wach und etwas erleben würde. Aber genau so ging es trotzdem weiter – Fortsetzung folgt! Die Reise ging ja noch weiter.
Und aufs Plan C schaue ich bestimmt auch noch einmal, dann aber mit/nach Plan, damit ich es auch mal in Aktion erlebe.